Wo du jetzt Wahrheit finden kannst
Ich muss gestehen, der Gedanke, dass jetzt einer mit dem Flammenschwert kommt und diese Welt, die wir gemeinsam schon fast an die Wand gefahren haben, vielleicht in ein Paradies umwandeln wird, war schon sehr verlockend.
Wir suchen jetzt so sehr nach Erklärungen und setzen uns mit Themen auseinander, auf die wir sonst vielleicht nie gestoßen wären. Alles ist da, alles ist im Feld.
Immer noch haben wir keine Ahnung, was wirklich los ist.
Jetzt darf der Moment kommen, an dem wir loslassen dürfen. Aufhören zu suchen und finden zu wollen – zur Ruhe kommen. Vielleicht ist das der einzige Sinn und Zweck dieser globalen Veranstaltung.
Zeit, uns unsere nicht verarbeiteten Ängste anzuschauen, ihnen Raum und Aufmerksamkeit zu schenken und uns damit selbst zu umarmen. Ängste schlummern in jeder/em von uns und erscheinen in den unterschiedlichsten Verkleidungen. Wie auf Knopfdruck wurden sie bei uns allen aktiviert und haben uns reagieren lassen.
Vielleicht geht es jetzt einfach nur darum, ins Hier und Jetzt ganz einzutauchen und das zu lernen, was wir alle so sehr verlernt haben – zu spüren.
Vielleicht gehört sogar das zu unserer tiefsten Angst und vielleicht haben ganz viele Menschen überhaupt keine Ahnung, was das überhaupt ist. Sie verwechseln es mit den Emotionen und mit dem Denken.
Spüren kommt aus einem Zustand der inneren Ruhe und aus einem wachen Beobachten.
Erst in diesem Zustand können wir spüren, welche Meldungen uns aus uns selbst herauskatapultieren und wir im wahrsten Sinne des Wortes dann „außer uns“ sind. Genauso können wir spüren welche Informationen von unserem ganzen System als nährend und aufbauend empfunden werden.
Jede/r Einzelne von uns ist jetzt aufgefordert ihren/seinen ganz eigenen Weg ins Spüren zu finden. Das sind nicht die aufgeschaukelten Emotionen, Euphorien, Ängste oder Depressionen.
Spüren heißt ganz anzukommen bei dir. Deinen Körper zu spüren und als Beobachter/in vom Herzen her zu fühlen. Vielleicht für viele die wichtigste Lernaufgabe dieser Zeit.
Erst dann spürst du wieder die Verbundenheit mit dir selbst und mit allem was lebt und atmet. Hier entstehen echtes Mitgefühl und Empathie.
Meiner Meinung nach ist es das, woran die Welt am meisten krankt und was am dringendsten gebraucht wird. Kein Mensch, der wirklich tief verbunden mit sich selbst ist, könnte einem anderen Lebewesen Schaden zufügen, denn er würde es selbst am meisten spüren.
Ich lade dich ein, dieses Feld des wertfreien Spürens zu stärken, sodass wir alle den Mut finden ganz in unsere Körper und in dieser Welt anzukommen.
Vielleicht ist dieses wache Ankommen zunächst einmal sehr schmerzhaft, weil wir so lange geschlafen haben.
Doch der Schmerz zeigt uns ganz klar, wo wir anfangen können aufzuräumen. Es gibt so sehr viel aufzuräumen. Anfangen können wir erst einmal nur bei uns selbst.
Nutzen wir diese außergewöhnliche Zeit und bringen Ordnung in unseren Geist, in unsere Körper und in unsere eigenen vier Wänden.
Auch wird wohl niemand per Knopfdruck das Bewusstsein der Menschheit von einem Moment zum anderen komplett verändern. Da ist jede/r selbst gefordert. Bewusstsein bekommen wir nicht geschenkt. Das dürfen wir uns erarbeiten. Dazu haben wir diesen wunderbaren Planeten zur Verfügung gestellt bekommen.
Trauen wir uns jetzt ganz hier anzukommen, lebendig zu werden und zu spüren. Öffnen wir unsere Sinne und übernehmen die Verantwortung für unser Denken, Fühlen und Handeln.
Unser Planet heilt nicht von ein paar Wochen Quarantäne. Das kann nur der Weckruf und der Anfang für etwas Neues sein.
Schenk dir jetzt selbst die Zeit, um ganz bei dir anzukommen und wahrhaftes Spüren zu lernen.
Du schaffst es – davon bin ich überzeugt.